„Man ist Seelsorger, man ist Tröster. Man hilft, man vermittelt.“
Frau Eggert - AWO City Park Residenz Langenhagen - Examinierte Pflegefachkraft

„Man ist Seelsorger, man ist Tröster. Man hilft, man vermittelt.“

Frau Eggert arbeitet seit 2003 für die AWO Residenz Langenhagen. Mit uns spricht sie über ihren Weg von der Pflegehelferin zur examinierten Pflegefachkraft und über das Berufsbild der Altenpflege.

Können Sie sich und Ihr bisheriges Berufsleben einmal vorstellen?

Ich habe damals den Realschulabschluss und dann anschließend ein Ausbildung als medizinische Fachangestellte gemacht, wo ich dann auch jahrelang nach der Ausbildung gearbeitet habe. Dann habe ich meine Kinder bekommen, habe zwischenzeitlich zur Teilzeit gearbeitet und bin dann eine Zeitlang Zuhause geblieben. Als das Heim hier dann aber aufgemacht hat, habe ich wieder angefangen zu arbeiten. Zuerst als Pflegehelferin und bin dann wieder zur Schule gegangen, um mein Examen nachzumachen. Ja und das war es eigentlich. Und so bin ich seit 2003 hier im Haus.

Und wie sind Sie damals auf diese Stelle gekommen?

Das Haus wurde neu eröffnet. Und dann bin ich mit meinen Unterlagen halt hin und habe gleich angefangen. Erst auf Teilzeit und dann ging es immer weiter.
Haben Sie sich das mit der Weiterbildung selber überlegt, oder wurde es Ihnen von der AWO vorgeschlagen?
Na sagen wir mal. Ich war schon lange hier und habe eigentlich auch immer in der Richtung gearbeitet. Und die AWO hat mir die Weiterbildung auch nahe gelegt und ich wurde da in meiner Entscheidung unterstützt.

Was sind Ihre alltäglichen Aufgaben? Auf welchem Wohnbereich arbeiten Sie?

Ich bin Wohnbereich vier, bei den Dementen.
Die Aufgaben sind sehr vielfältig. Es gibt also nicht nur trocken und sauber, wie das Bild von außen so gesehen wird. Es gibt ja so eine schöne Karikatur, was eine Altenpflegerin so alles macht: Also man ist Seelsorger, man ist Tröster. Man hilft, man vermittelt. Man ist für die Angehörigen da. Als
Pflegehelferin natürlich auch, aber besonders als examinierte Kraft läuft vieles über die Angehörigen, die Gespräche. Oft ist es für sie schwer zu verarbeiten und auch zu verkraften, was mit ihren Eltern im Laufe der Demenz passiert. Es sind die Visiten, die mit den Ärzten durchgeführt werden. Man muss eine große Medikamentenkenntnis haben. Man muss die Tabletten stellen. Man muss sich mit Ärzten austauschen, ob die Medikamente ausreichend sind, oder ob man was reduzieren kann. Wir sind nämlich für sehr wenige Tabletten: also je weniger, desto besser. Der Job ist sehr vielfältig, es ist also nicht nur die Pflege.

Sie haben ja gerade schon angesprochen, dass die Altenpflege von außen oft anders wahrgenommen wird. Wie reagieren die Leute auf ihren Beruf?

Ja das es ein schwerer Beruf ist und das es kein anderer machen möchte.

Gab es in den letzten Jahren Veränderungen in ihrem Beruf?

Die Belastung in der Altenpflege wird natürlich immer mehr. Das ist dieser ganze organisatorische Bereich, der wird ja immer ausgeweitet. Es werden ja immer mehr Maßstäbe zu Grunde gelegt.

Was sind die schönsten Momente in Ihrem Berufsalltag?

Die glücklichen Gesichter von den Bewohnern.

Und zum Abschluss: Was wünschen Sie sich für sich selber für die Zukunft?

Also für mich selber ist es Gesundheit, das ich das durchhalte, und mit 67, wenn ich dann in Rente gehe, mich nicht gleich hier „einnisten kann“ und nichts mehr von der Rente habe. Das gängige Rentenalter liegt in meinem Alter nun einmal bei 67 Jahren. Bei den Jüngeren wird es ja noch höher angesetzt. Und ich muss natürlich sagen, ich verstehe nicht, dass diese ganze Politik die Rente soweit hochgesetzt hat. Bei der hohen körperlichen und auch psychischen Belastung.


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