Berufswunsch: Pflegefachkraft
Denise Keuntje berichtet von ihrer Ausbildung in der AWO Residenz Gehrden

Berufswunsch: Pflegefachkraft

„Das Lächeln und die Dankbarkeit der Bewohner*innen sind mit keinem Geld der Welt zu bezahlen“ sagt Denise Keuntje über ihre Tätigkeit als angehende Pflegefachkraft. Vor rund einem Jahr hat die 26-Jährige in der AWO Residenz Gehrden die Ausbildung begonnen. Zur kommenden Bewerbungsphase für neue Ausbildungsplätze berichtet sie über ihre Erfahrungen im Job.

Die Hauptmotivation für ihre Arbeit zieht Denise Keuntje aus dem Kontakt mit den Bewohner*innen. „Wenn ich morgens reinkomme, freuen sie sich. Man fühlt sich wertgeschätzt und merkt, dass die Menschen dankbar sind“, sagt sie. Die 26-Jährige ist zwar erst seit einem Jahr in der Ausbildung, kennt den Pflegebereich aber bereits sehr gut. Durch ihre Mutter, die ebenfalls im Berufsfeld tätig ist, kam sie früh in Kontakt mit der Branche: „Ich habe sie häufig auf der Arbeit besucht und wir sind zusammen mit den Bewohner*innen spazieren gegangen“, erzählt Keuntje. So habe sie schnell den Berufswunsch zur Altenpflege entwickelt. Seit ihrem sechszehnten Lebensjahr war sie demnach in Seniorenresidenzen tätig. Neben Praktika und einem FSJ hat sie schon eine Pflegehelferausbildung gemacht und in dieser Funktion gearbeitet. Mit der Ausbildung zur Pflegefachkraft wartete sie, bis ihr Sohn ein entsprechendes Alter erreicht hatte. Im vergangenen Jahr war dies der Fall, und sie konnte trotz zusätzlicher familiärer Verantwortung Lernphasen und längere Dienste gut bewältigen.

Anleitung der Azubis

Vor dem Ausbildungsstart in der Residenz in Gehrden war sie hier als Hilfskraft im Nachtdienst beschäftigt. Durch die positive Erfahrung in der AWO-Einrichtung bewarb sie sich auf eine Ausbildungsstelle. „Ich wusste, dass ich hier gut angelernt werde“, sagt Keuntje. Pflegedienstleitung und Anleiterin Nancy Brömer nehme sich immer genug Zeit für die Auszubildenden: „Ich kann immer zu ihr kommen und Fragen stellen“, erklärt die 26-Jährige. Einrichtungsleiterin Christine Tebel, die Brömer in deren Abwesenheit vertritt, weiß, wie wichtig eine solche Betreuung ist: „Anleitung ist das A und O. Je besser man die Mitarbeitenden anleitet, umso bessere Fachkräfte hat man“, sagt sie.

Neben dem Erlernen grundpflegerischer Kenntnisse ist es Tebel wichtig, dass die Auszubildenden empathisch und kommunikationsfähig sind. „Wir legen ganz viel Wert auf Menschlichkeit“, betont sie. Das bestätigt auch Denise Keuntje. Ihrer Meinung nach sollte jemand, der im Pflegebereich arbeitet, „herzlich“ und „offen“ sein, und sich „gut in Menschen hineinfühlen können.“ Berufsinteressierte, die eventuelle Berührungsängste vor der Pflege haben, kann Denise Keuntje beruhigen: „Man wird langsam herangeführt und angeleitet. Es ist immer jemand dabei, der einem zur Seite steht“, sagt sie. Zudem seien Praktikum, Hospitation oder ein FSJ gute Möglichkeiten, den Job im Vorfeld kennenzulernen.

Denise Keuntje misst einer Bewohnerin den Blutdruck

Generalistische Ausbildung

Neben der Arbeit in Gehrden sind für die 26-Jährige Berufsschulphasen und zahlreiche Praktika Ausbildungsalltag. Seit 2020 ist die Pflegeausbildung generalistisch aufgebaut. Das bedeutet, dass die Auszubildende in drei Jahren alle relevanten Pflegebereiche kennenlernt. So stehen neben der Altenpflege auch die Themen Kinderkrankenpflege und Krankenpflege auf dem Programm. Dazu arbeitet Denise Keuntje zum Beispiel in der Chirurgie oder der Notfallambulanz im Krankenhaus. Im letzten Halbjahr spezialisiert sie sich auf den Bereich, in dem sie künftig arbeiten möchte.

Die Schulzeiten sind im generalistischen Verfahren ebenfalls neu organisiert. Statt zwei wöchentlichen Berufsschultagen gibt es sechs- bis siebenwöchige Lernblöcke. Ab dem zweiten Lehrjahr wird zudem stärker Englisch unterrichtet. So wird die Arbeit im europäischen Ausland vereinfacht, was ebenfalls Ziel der Generalisierung ist. „Man lernt in der jetzigen Ausbildung insgesamt umfassender und intensiver als zuvor“, sagt die Auszubildende. Das finde sie zwar fordernd, aber auch spannend.

Weitere Infos

Wer wie Denise Keuntje Freude am Umgang mit Menschen hat und sich für eine Ausbildung in der Pflege interessiert, kann sich am 29. und 30. April 2022 auf der Messe „Beruf und Bildung“ informieren. Dort ist die AWO Jugend- und Sozialdienste gGmbH mit einem Stand vertreten. Denise Keuntje und Christine Tebel werden ebenfalls vor Ort sein. Mehr zur Messe gibt’s unter:

https://ausbildung-messe.de/hannover

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